7.8.12

Traumawagen

Vielleicht kennt ihr das auch noch, wenn man als Kind durch die Seitenscheiben der Autos die höchste Zahl am Tachometer abgelesen hat und dann versuchte, sich vorzustellen, wie schnell 220 km/h wohl sind. Später erfuhren wir dann, dass nur die wenigsten Autos die dort abgebildete Geschwindigkeit erreichen konnten aber das tat der Sache keinen Abbruch. In anderen Ländern war das vermutlich auch langweiliger, denn dort standen vielleicht nur zwei Autotypen (Lada und Wartburg) auf den Straßen. Bei uns jedoch, der Weltautonation, konnte man so manchen Boliden aus dem Autoquartett in freier Wildbahn antreffen. Bei den Citroens wurde man regelmäßig enttäuscht, denn dort drehte sich eine Tachowalze unter einer Lupe, sodass die Höchstgeschwindigkeit nicht zu sehen war. Seit ein paar Jahren nun scheint es nur noch Digitaltachos zu geben, die ausgeschaltet nichts als mattschwarze Geheimiskrämerei bieten.
Als ich dann heute auf dem Münchner Flughafen einen Blick durch die Seitenscheibe in das aktuelle Objekt der Begierde - das neue BMW 6er Coupé - warf, erreichte die Enttäuschung ihren Höhepunkt. Hier sind nur noch die Zeiger der Rundinstrumente zu sehen, die Ziffern sind alle unsichtbar! Schämt Euch, BMW-Ingenieure! Denkt ihr gar nicht mehr an die kleinen Jungs von heute?